In der Praxis fällt es manchmal schwer, eine Diagnose einer körperlichen oder einer psychischen Erkrankung zuzuordnen. Zugleich kann das Problem auftreten, dass eine Diagnose je nach Ursachenbild für die Feststellung einer Testierunfähigkeit maßgeblich sein kann. Das gilt zum Beispiel für den sog. Gamma-GT-Wert, der seine Ursache in einem Alkoholabusus haben kann. In einem solchen Fall wird die Testierunfähigkeit vor allem in Phasen zu bejahen sein, in denen der Alkoholkonsum erfolgt. Dagegen kann ein erhöhter Gamma-GT-Wert auch völlig unabhängig von einem Alkoholabusus beispielsweise bei einer Herzerkrankung auftreten. Dann ist eine Testierunfähigkeit dauerhaft anzunehmen, wenn bestimmte Symptome aufgetreten sind: Wahnvorstellung, depressive Phasen u. ä.